9. Waldpädagogik Kongress 2023 - Wald & Welt im Wandel
Von 8. - 9. November 2023 fand im Schloss und Tagungszentrum Goldegg der neunte Waldpädagogik-Kongress statt. Das Motto der Veranstaltung „Wald und Welt im Wandel“ reflektierte auf das Thema Klimawandel. Dass dieser nicht nur auf die Welt im Gesamten, sondern auch auf unsere Waldökosysteme Einfluss hat, ist unumstritten. Mit 125 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Veranstaltung außerordentlich gut besucht. Die notwendigen fachlichen Inputs bekamen sie im Zuge des Kongresses im Pongau. Der Mittwochvormittag war ganz dem Tagungsthema gewidmet, wobei mit Andreas Jäger ein bekannter Meteorologe und TV-Moderater mitten in das Thema Klimawandel einstieg und die Aspekte der Wissensvermittlung für ein nicht fachkundiges Publikum beleuchtete.
Von der „Welt im Wandel“ spannte sich der Bogen weiter zum „Wald im Wandel“ und den forstfachlichen Antworten darauf.
Der Nachmittag gehörte dem Thema Ökosysteme im Klimawandel mit speziellen Beispielen, unter anderem aus dem Nationalpark Hohe Tauern. Wolfgang Urban, Direktor Nationalpark Hohe Tauern: „Im alpinen Bereich erleben wir große geomorphologische Veränderungen in Folge des Auftauens der Permafrostböden, was zu massiven Gesteinsrutschungen führt. Des Weiteren sehen wir in mittlerweile vom Klimawandel gletscherfreien Bereichen, dass sich dort die Natur von Stunde null an entwickeln kann.“
Bei den Workshops am Tag 2 wurde unter anderem der Klimawandel in waldpädagogischen Führungen behandelt. Workshopleiterin Petra Zitterer: „Wir stellen das Thema globale Erwärmung bildnerisch dar und gestalten mit Naturmaterialien Erde, Atmosphäre, Treibhausgase wie CO2, Methan, Lachgas und FCKWs. Des Weiteren erleben wir in Gruppenspielen wie wichtig es ist klimafitte Wälder für die Zukunft zu fördern.“
Baum des Jahres 2023
Im Rahmen des Abendprogrammes wurde von Bürgermeister Hannes Rainer und Waldpädagogik-Vereinspräsidenten Andreas Holzinger eine Vogelbeere - Baum des Jahres 2023 - vor dem Schloss Goldegg gepflanzt. „Gerade in Zeiten immer naturfernerer Lebenswelten ist es wichtig die Menschen wieder an die Natur, an das Leben mit und von der Natur heranzuführen“, so Landesrat Josef Schwaiger zur Bedeutung der Waldpädagogik. „Das Land Salzburg veranstaltet jedes Jahr die „Salzburger Waldchampions“. Dabei wird den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Schulstufe zusätzlich zum Unterricht über den Wald, das Erfahren und Kennenlernen des Ökosystems Wald ermöglicht“, erklärt Landesforstdirektor Michael Mitter.
Hintergrund zur Waldpädagogik in Österreich
Die Waldpädagogik wurde einst von Forstleuten für Forstleute entwickelt. Dabei stand das Aneignen von pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten zur besseren Vermittlung des vorhandenen Fachwissens im Vordergrund. Der Bedarf und das Echo in der Gesellschaft waren groß und schon bald entwickelte sich das Berufsbild Waldpädagogik. Zahlreiche Pädagoginnen und Pädagogen, von der Elementarpädagogik bis zur Pflichtschule nutzen die Möglichkeiten, das vorhandene, pädagogische Wissen über den Wald, Waldökosysteme und Waldnutzung zu erweitern. Das Wissen über die bevorstehenden Veränderungen im Wald in die Gesellschaft zu tragen, dass ist eine Aufgabe für die rund 600 registrierten Waldpädagoginnen und Waldpädagogen in Österreich.
