Warum Waldpädagogik?
Glaube mir, denn ich habe es erfahren: Du wirst mehr in den Wäldern erfahren als in Büchern.
(Bernhard von Clairvaux, 11. Jhdt)
Waldpädagogik will:
- die Wald-Mensch-Beziehung verbessern
- "Waldwissen" vermitteln, also Bäume, ökologische Zusammenhänge oder Forstschädlinge erkennen
- die ökologische und ökonomische Vernetzung des Waldes vermitteln
- Verständnis für nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Belange des Waldeigentums wecken
- spielerisches Lernen ermöglichen
- in der Natur zur Kreativität anregen
- Verständnis für den Wald als Lebensraum für Wildtiere fördern und auch die Notwendigkeit für eine tierschutzgerechte Jagd begründen.
- den positiven Zugang zum Holz verstärken
- für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur sensibilisieren
- regionale Besonderheiten, Leistungen des Waldes und Waldberufe kennen lernen
- den Kontakt mit dem Förster oder dem Waldbauern herstellen
Weil wir dem forstlich nicht kundigen Menschen, den Erholungssuchenden, den Harmoniebedürftigen, somit eigentlich unserer ganzen Gesellschaft, den Wald in all seiner Vielfalt und mit seinen Funktionen näher bringen möchten!
Es sind dies: Die Nutzfunktion, Schutzfunktion, Wohlfahrtsfunktion, Erholungsfunktion und Ökosystemfunktion.
Dabei soll immer auch die Botschaft mitschwingen, dass jeder Wald in Österreich einen Eigentümer kennt und das Hauptprodukt des Waldes, das Holz in all seinen Ausbildungsformen – vom hochwertigen Tischler- und Zimmererholz über Industrieholz für die Papier- und Plattenerzeugung bis zur energiereichen Biomasse verwendet werden soll.
Klassenzimmer im Wald: Spielen - Forschen - Lernen
"Im Wald vom Wald lernen", lautet das Motto der Waldpädagogik. Nicht auf der Schulbank sondern auf spielerische Weise sollen die Kinder den Wald erforschen und die Zusammenhänge in der Natur selbst entdecken. Eine wirkungsvolle Umwelterziehung kann am besten durch unmittelbares Erleben und eigenes Entdecken erfolgen. Durch diese unmittelbare Begegnung mit dem Wald soll auch das Verständnis für seinen Schutz und seine Pflege gefördert werden. Denn die Nähe zum Wald erweckt in den Kindern die Liebe zur Umwelt und Achtung vor ihr.
Während es auf der einen Seite zwar ein steigendes Umweltbewusstsein gibt, nimmt auf der anderen Seite die Naturkenntnis ab. Naturkontakte sind aber eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde seelische Entwicklung von Kindern. Eine natürliche Umgebung verleiht den Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die Kinder werden ruhiger und entwickeln mehr Gemeinschaftssinn. In der freien Natur können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen.
Heute wissen wir, dass kopflastige Information zu wenig ist, um einen positiven Zugang zum Wald, zur Natur und zur Umwelt herzustellen. Durch die Waldpädagogik können Kinder Wissen auf einfache Weise erlernen, indem sie befähigt werden, ihre Sinnesorgane einzusetzen. Der Wald wird mit allen Sinnen erfahren: Das Holz wird ertastet, der Waldboden wird barfuß erfühlt, den Vogelstimmen wird gelauscht, Waldkräuter werden gekostet, es wird mit der Lupe unter die Baumrinde geschaut und Baumharz gerochen.
Bis bald im Wald!
Präsident Andreas Holzinger für den
Verein Waldpädagogik in Österreich